Elektromagnetische Therapie
Die elektromagnetische Therapie, auch pulsierende Magnetfeldtherapie oder PEMF-Therapie genannt, ist ein alternativmedizinisches Verfahren, das elektromagnetische Felder nutzt, um Heilungsprozesse im Körper zu unterstützen und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Dabei werden niederfrequente elektromagnetische Wellen gezielt auf bestimmte Körperregionen angewendet.
Die Therapie basiert auf der Idee, dass elektromagnetische Felder den Zellstoffwechsel anregen, die Durchblutung fördern und die Sauerstoffversorgung der Gewebe verbessern können. Die elektromagnetischen Impulse sollen die natürliche Zellregeneration unterstützen und entzündungshemmend wirken.
Die Magnetfeldtherapie mit dem BTL EMSELLA Stuhl
BTL EMSELLA nutzt HIFEM zur Stimulation und Wiederherstellung der tiefen Beckenbodenmuskulatur und der neuromuskulären Kontrolle. Die Schlüsselwirkung basiert auf fokussierter elektromagnetischer Energie, Tiefenpenetration und Stimulation der gesamten Beckenbodenmuskulatur. Eine einzelne Sitzung bringt Tausende von supramaximalen Beckenbodenmuskel-Kontraktionen, die bei der Muskelbildung bei inkontinenten Patienten extrem wichtig sind.
Merkmale des Magnetstuhls BTL EMSELLA
- ermöglicht die Behandlung der Muskeln und Hauptbestandteile des Bindegewebes im Beckenbodenbereich
- Verbesserte Fähigkeit die, Beckenbodenmuskeln zu kontrahieren
- Wiederherstellung der neuromuskulären Kontrolle
- Wiedererlangte Blasenkontrolle
- Stimulierung und Stärkung der Tiefenmuskulatur
- Behandlung von Harninkontinenz
- Unterstützung der Rückbildung nach der Schwangerschaft
- Behandlung erfolgt in normaler Alltagskleidung
- Da keine aktive Mitarbeit erforderlich ist, entfällt die Notwendigkeit, sich kontinuierlich selbst zu motivieren
- Eine Sitzung dauert zwischen 20 und 30 Minuten
Professor Doktor Porst
High Intensity Focused Electromagnetic (HIFEM) am Institut für Regenerative Medizin
Der sehr hohe Anschaffungspreis dieses System, der ein durchschnittliches Praxisbudget meist bei weitem übersteigt, stellt derzeit sicherlich eine entsprechende Hürde für eine weite Verbreitung dieser sehr vielversprechenden Methode dar.
Bei Männern mit schwerer therapierefraktärer ED, welche letztendlich als Kandidaten für ein Penisimplantat angesehen werden, hat sich in eigenen Händen die Kombination aus 10-12 ESWT Sitzungen und parallel 6 HIFEM Anwendungen sehr bewährt und ist in der Lage, einem Teil dieser Patienten die aufwändige und kostspielige Implantation einer Penisprothese zu ersparen. Beide Methoden lassen sich auf Grund der eigenen umfangreichen Erfahrungen generell nach einem entsprechenden Intervall beliebig oft wiederholen, ohne dass negative Effekte zu erwarten sind.
Während die Wirksamkeit des BTL-EMSELLA HIFEM Systems in der Behandlung der Stressinkontinenz bewiesen ist, gibt es noch keine veröffentlichte Studien, ob durch die nachgewiesene Stärkung der Beckenbodenmuskulatur sich auch die Sexualität bei Frauen mit entsprechenden Störungen verbessern kann, wobei hierbei insbesondere Orgasmusstörungen im Fokus stehen. Da die Behandlungsmethode nebenwirkungsfrei und völlig ungefährlich ist, sind diesbezügliche Behandlungserfolge mit diesem System bei den genannten Sexualstörungen zumindest nicht unwahrscheinlich.
Auf die herausragende physiologische Rolle einer intakten Beckenbodenmuskulatur bezüglich des Erreichens einer rigiden Erektion mit suprasystolischen Schwellkörperdruckwerten wurde schon vor Jahrzehnten von verschiedenen Autoren hingewiesen (Lavoisier P , Courtois F,Barries, D et al: Correlation between intracavernous pressure and contraction of the ischiocavernous muscle in man. J Urol 1986; 136: 936-939, . Michal V.: Impotence and haemodynamics of erection. Vortrag Second World Meeting on Impotence, Prag 17.06.-20.06.1986). Ebenso berichteten zur damaligen Zeit Autoren über die nachhaltigen positiven Effekte einer kompetenten Physiotherapie der Beckenbodenmuskulatur – Mm ischio-und bulbocavernosi – auf das Erektionsverhalten bei Patienten mit venoocclusiver Dysfunktion, also einem beschleunigten venösen Abfluss, früher auch fälschlicherweise als venöses Leck bezeichnet (Claes H, Baert L : Pelvic floor exercise versus surgery in the treatment of impotence. Br J Urol 1993;71:52-57, Colpic G M, Negri L, Nappi R E. et al: Perineal floor efficiency in sexually potent and impotent men. Int J Impotence Res 1999;11:153-157).
Mit dem HIFEM BTL EMSELLA System steht nun erstmals eine relativ neue, hoch effektive apparative Methode zur Stärkung der geschwächten Beckenbodenmuskulatur zur Verfügung, die bislang überwiegend zur Behandlung der weiblichen Stressinkontinenz eingesetzt wurde. In einer direkten Vergleichsstudie schnitt hierbei HIFEM gegenüber einer elektrischen Beckenbodenstimulation signifikant besser ab. (Quelle: Silantyeva E, Zarkovic D , Soldatskaia R, Astafeva E , Mekan O: Electromyographic Evaluation of the Pelvic Muscles Activity After High-Intensity Focused Electromagnetic Procedure and Electrical Stimulation in Women With Pelvic Floor Dysfunction. Sex Med 2020;8(2):282-289)
Ein direkter Vergleich zwischen einer Beckenboden-Physiotherapie (Kegelübungen) und der HIFEM Technik unter Verwendung elektromyographischer Messungen hatte hierbei gezeigt, dass mittels HIFEM wesentlich stärkere und länger anhaltende Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur zu erreichen sind.
Der Autor dieser Zeilen wendet die EMSELLA HIFEM Therapiemethode seit 1 ½ Jahren bei Patienten mit Pelvic Pain Syndrom, veno-occlusiver ED sowie bei Männern mit Ejakulationsstörungen wie Ejakulatio absentia/retarda bzw. stark nachlassender Ejakulationskraft an. Zusammenfassend lässt sich hierbei feststellen, dass diese völlig neue Methode nach 5-6 Anwendungen bei vielen Männern wieder zu einer merklichen Verbesserung der Erektions-und Ejakulationskraft führt und zweifelsohne diese neue Methode eine wesentliche neue Bereicherung in unserem Therapiearsenal zur Behandlung von Männern mit ED und Ejakulationsstörungen darstellt.